warm war es dieses Wochenende und es sollte noch heißer werden. Am Samstag wurde der Flugbetrieb von einem Schauer – ein kurz andauerndes Niederschlagsereignis (bis maximal 45 Minuten) mit meist hoher, manchmal schnell wechselnder Niederschlagsintensität und eng begrenztem Niederschlagsfeld – beendet,  nach Durchzug des Feuchtegebietes bildete sich ein Wetterfenster mit ruhigen Bedingungen ideal für Kunstflug. Das NOTAM für unsere „Special Activity Area“ wurde aktiviert und Kunstflugdarbietungen bis zu einer Höhe von 5000 ft waren möglich. Daniel, Stefan und Basti nutzen diese Gelegenheit um Ihre Fertigkeiten auszubauen und zu vertiefen. Nebendem standen vereinseigene „Gastflüge“ auf dem Programm, wobei der erfahrene Flieger in Rückenlage schon mal die Orientierung oder das Zutrauen zu den Gurten verlor. Der Abend klang mit Grillgut, Gerstenkaltschale, netten wie unterhaltsamen Gesprächen und nervigen, blutsaugenden Plagegeistern langsam aus, wobei die Aussicht für den Folgetag die Uhrzeit des zu Bettgehens etwas nach vorne verlagerte.

Der Wetterbericht für Sonntag für den nördlichen und nordöstlichen Teil der Republik sprach von guter Wolkenthermik mit Basis von mehr als 1500m, so dass bereits am Abend des Samstages einige Flieger aufgerüstet wurden um die Nacht im Schlafsack draußen zu verbringen.

Unsere Anhängerstellfläche war mehr als ausgelastet und so standen am Sonntag nach dem Briefing, dem Aufrüsten und dem Aushallen gut 25 Flugzeuge auf dem Vorfeld, auf der südlichen und westlichen Abstellfläche und es hieß: „sich brav anstellen“ um in die Luft zu kommen. Sonnenhut, Sonnenmilch, ein Platz im Schatten und Wasser waren die begehrtesten Dinge des Tages. Nach dem Erscheinen der ersten Cumulanten wurde mit vereinten Kräften an der Winde und im F-Schlepp gestartet um die teils ambitionierten Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dabei galt es große Wartezeiten zu verhindern, denn die startbereiten Piloten schwitzen schnell und ausgiebig unter Ihren „Hauben“.

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Sir Norbert nahm das Zepter in die Hand und koordinierte die Mannschaft ohne dabei in Hektik zu verfallen. Mit teils deutlichen Ansagen und immer wieder währenden Ermunterungen wurde der Hitze getrotzt und ALLE kamen zu Ihrem Recht, hatten Spaß und genossen da muntere Treiben. Zwischenzeitlich kamen Teilnehmer der diesjährigen Niedersächsischen Qualifikationsmeisterschaft am Platz vorbei, wobei einer seinen Wertungsflug vorzeitig bei uns beendete. Zeitweilig drängten sich die Segelflugzeuge auf der Bahn, was neben Logistik auch Disziplin der Piloten bei der Landung erforderte.

Im Laufe des Tages kam folgendes Bild in der Whatsapp Gruppe auf und es begann ein nettes Ratespiel. Wisst Ihr welches Flugzeug sich dahinter verbirgt? (Lösung am Ende)

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Für unsere Ligawertung in der 2. Segelflug-Bundesliga gingen dies Mal Uwe auf ASW20, Christoph auf LS4oWL, Kristof auf LS7WL, Daniel und Ole auf DuoDiscus und Marcus auf Std. Libelle ins Rennen. Zudem starteten von Rotenburg/Wümme Torsten auf LS8 und von Oerlinghausen Andreas ebenfalls auf LS8.  Am Abend standen damit 7 Flüge in der Wertung. Nach Runde 15 von 19 belegen wir Platz 9 von 30 und ergatterten 12 Punkte. In der Gesamtwertung belegen wir Platz 13 von 30 und haben uns um einen Platz zur Vorwoche verbessert und es trennen uns noch 9 Zähler von einer Top10 Platzierung.

Die „Einzelkritik“:

Uwe hat mit 487 km den weitesten Flug absolviert, der leider mit einer, wenn auch schönen, Außenlandung seinen Abschluß fand. Sein ehrgeiziges Ziel von 650 km wurde durch ein zähes Vorankommen am Anfang und einer dicken Abschirmung am Ende vereitelt. Für die Liga steuerte er 89 und einen halben Punkt bei.

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Christoph und Kristof fanden sich unterwegs zusammen und bildeten eine gut funktionierende Gemeinschaft. Die Leistungsunterschiede von LS4oWL und LS7WL im oberen Gewindigkeitsbereich wurden dabei ausgiebig diskutiert und notwendige Wetterinfos in den Osten an Uwe übermittelt. Für die Liga steuerten beide 90,7 bzw. 87,9 Punkte bei.

Die Übrigen hatten ihrerseits viel Spaß konnten die Wertung aber nicht verbessern. In Zahlen bedeutet dies, Torsten 83,6 Pkt., Daniel/Ole 83,5 Pkt., Andreas 81,4 Pkt. und Marcus 80,3 Pkt..

Torsten fliegt in der Standardklasse in Rotenburg / Wümme auf der Niedersächsischen Qualifikationsmeisterschaft zur Deutschen Meistschaft mit und liegt nach 2 wertbaren Tagen auf Rang 21 von 30. Michael nimmt in der Doppelsitzerklasse an der Qualifikationsmeisterschaft zur Deustchen Misterschaft in Lüsse teil, er fliegt zusammen mit Matthias eine ASG32 und liegt 6 wertbaren Tagen auf Platz 20 von 26. Unser Gäste aus Bohmte und Melle waren heiß und nutzten ebenso das gute Wetter für weite Flüge oder eine Überlandflugeinweisung. Somit nicht ganz verwunderlich, dass die letzten Landungen am Platz die unsere Gäste waren, während wir schon bei „Plop“ und Co saßen..

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Florian auf unserer Ka 6 E schaffte sein erstes angemeldetes und vollendetes FAI Dreieck mit 183 km. Planvolles und gezieltes Fliegen strengt an, macht aber auch riesig Spaß 😉 Timmi versuchte sich als Schnupperschüler und absolvierte seine ersten Starts vom vorderen Sitz nach bereits gefühlten 200 Starts vom hinteren Sitz.

Fazit: Viele schöne Flüge, viele Starts und Flugstunden, tolle Eindrücke und alles ohne große Zwischenfälle oder Hektik. Ostern ist noch immer nicht und das Winglet gehört einer JS1C mit Jet. Zum Leidwesen einiger reist sie bald wieder ab.