Unser Abfliegen am Wochenende, mal ganz anders!
Wir sind mit 55 (!) Personen auf die Wasserkuppe, den „Berg der Flieger“ gefahren um dort beim OSC Wasserkuppe SG 38 zu fliegen. Eine Konstruktion aus den 40er Jahren im Gummiseilstart, für fast alle Mitgereisten „Neuland“. Der SG 38 bringt knapp 100 Kilogramm auf die Waage, hat eine Spannweite von 10,4 Metern und die Gleitzahl beträgt rund 1:10. Der Pilot sitzt komplett im Freien. Ein Vergleich zu unseren Flugzeugen im Verein fällt also etwas schwer…
Auch das Fliegen ist etwas ganz anderes: Knapp 20 Personen müssen mithelfen, damit das Flugzeug überhaupt in die Luft kommt. Dabei hält die vierköpfige Haltemannschaft das Flugzeug fest, die Startmannschaft mit 2x 6-7 Personen zieht das Seil erst im Gehen V-förmig an, bevor der Startleiter das Kommando „Laufen!“ gibt, nach dem „Los!“ gibt die Haltemannschaft das Flugzeug frei, welches dann abhebt. Der Traktor, mit drei bis vier Personen besetzt, wartet bereits in der Nähe der Landestelle, um Pilot und Geflügel wieder zum Start zu bringen.
Der Samstag sah erst gar nicht so schlecht aus, etwas tiefhängende Bewölkung entmutigte uns nicht, sodass wir auch 6 Stunden auf besseres Wetter warteten und das Briefing mehrfach verschoben. Um 15:30 Uhr kam dann zwar die Sonne durch, aber angesichts der nun knappen verbleibenden Zeit fassten wir den schweren Entschluss: Heute wird das nichts mehr! Nachdem wir den Tag über bereits die gesamte WaKu ausführlich besichtigt hatten (Segelflugmuseum, Sommerrodelbahn, Fuldaquelle, Fliegerdenkmal , Radom etc.) gab es dann erst edlen „Pilgerstoff“ vom Kloster Kreuzberg, dann war nach dem Essen in „Peterchens Mondfahrt“ und Rhönwurz „Rhönfurz“ auch bald Feierabend. Der Sonntag versprach schließlich besseres Wetter.
Und tatsächlich: Nachdem die Wolken zuerst wieder fast den Berg einhüllten, gab es einen wirklich einmaligen Tag! Auf dem Berg der Flieger, zwischen „modernem“ Segelflug, Motorflug und vielen Gleitschirmen konnten wir mit dem Schulgleiter 20 Starts machen. Dabei erreichten wir Flugzeiten von 23 bis 50 Sekunden, nicht Minuten ;). Danach waren die „Gummihunde“ müde, alle Piloten nur noch am Grinsen, das Wochenende insgesamt richtig schön!

Die Startaufstellung: Links der SG 38 mit Pilot, Haltemannschaft und dem Traktor zum Zurückholen des Flugzeugs, in der Mitte die Gummihunde, welche zum Start das Seil spannen und den Flug so erst ermöglichen
Wir gehen Richtung Winterpause, aber werden zwischen all der Politur, Harz, Aerodux und „Schwarzer Technik“ aber bei gutem Wetter sicher auch mal spontan fliegen.